Husten mit Auswurf – Was man wissen muss
Was man über Husten mit Auswurf wissen muss
Husten mit Auswurf ist zwar meist unangenehm, aber während einer Erkältung nicht ungewöhnlich und auch sinnvoll. Unsere Schleimhäute in den Atemwegen produzieren permanent Schleim, der diese vor dem Austrockenen schützt. Fremdkörper, die eingeatmet werden, wie etwa Erkältungsviren, Allergene oder Staub werden von diesem Schleim umschlossen und mit Hilfe der sogenannten Flimmerhärchen wie auf einem Fließband zum Rachen zurücktransportiert. Beim Husten werden dabei Schleim und Fremdkörper mit einer Geschwindigkeit von bis zu 480 Stundenkilometern aus dem Körper gestoßen. Das Sekret wird dann runtergeschluckt oder ausgespuckt. Wird das Sekret ausgehustet, spricht man von Husten mit Auswurf.
Husten mit Auswurf wird auch produktiver Husten genannt. Der Schleim wird aus den Atemwegen hinausbefördert, was für den Heilungsprozess wichtig ist. Denn bleibt er in den Atemwegen, bietet er einen optimalen Nährboden für Bakterien, so dass es vorkommen kann, dass sich aus einer einfachen Erkältung auch eine Bronchitis entwickelt. Auswurf ist also grundsätzlich positiv.
Was hustet man da eigentlich aus?
Der ausgehustete Schleim besteht zum größten Teil aus Wasser sowie
- körpereigenen Zellen, z. B. weiße Blutkörperchen
- Fremdkörpern, z. B. Staub
- Eiweißen, z. B. Antikörper der Immunreaktion
- Mikroorganismen, z. B. Viren oder Bakterien
Der sogenannte Auswurf, auch Sputum bezeichnet, kann Hinweise darauf geben, welche Ursache der Husten hat. Denn nicht immer liegt nur eine Erkältung vor. Entsprechend der Konsistenz, Farbe und Menge des Auswurfs kann man Rückschlüsse ziehen. Je mehr Eiweiße enthalten sind, umso zäher wird zum Beispiel der ausgehustete Schleim.
Am häufigsten: heller Auswurf bei Erkältung
Ist Auswurf eher weiß und klar, leidet man sehr wahrscheinlich an einer akuten Erkältung. Erkältungsviren sind die häufigste Ursache für Husten mit Auswurf. Das Abhusten ist in diesem Fall sinnvoll und gilt als produktiv. Um den Schleim zu verflüssigen und den Hustenreiz zu lindern, kann das Abhusten mit speziellen Hustenlösern unterstützt werden. Ist das Sputum zusätzlich zäh und langanhaltend, könnte aber auch eine chronische Atemwegserkrankung wie zum Beispiel Asthma vorliegen. Besteht der Husten länger als zwei Wochen und bessert sich nicht, sollte ein Arzt konsultiert werden .
Auch eine Pilzinfektion kann zu Husten führen
Auch Pilze können sich in den Atemwegen ansiedeln. Schimmelpilz-Sporen zum Beispiel sind sehr klein sind und können deshalb direkt in die Bronchien gelangen. Schimmelpilze in feuchten Wohnungen etwa sind oft Auslöser für Husten. Auch hier heißt es: einen Arzt einschalten. Er kann feststellen, ob und welche Pilzinfektion vorliegt und was zu tun ist.
Sind Bakterien mit im Spiel?
Gelb-grünlicher Auswurf beim Husten galt lange Zeit als Zeichen für einen bakteriellen Infekt. Dann haben sich im Schleim zusätzlich zu dem Virenbefall Bakterien angesiedelt. Heute weiß man aber, dass auch Reste abgestorbener Immunzellen zu einer solchen Verfärbung führen können. Der Arzt kann durch Abhören der Lunge feststellen, ob eine Entzündung der Bronchien vorliegt und wenn nötig ein Antibiotikum gegen die Bakterien verschreiben. Liegt lediglich eine Virusinfektion vor, hilft eine antibiotische Behandlung nicht.
Chronisch am Morgen: dunkler Raucherhusten
Hat der Auswurf eine bräunliche Färbung, ist dies ein Indiz für den sogenannten Raucherhusten. Typisch ist, wenn er vor allem morgens und regelmäßig auftritt. Hier liegt dann meist eine chronische Bronchitis vor und die gehört unbedingt in ärztliche Behandlung. Auch bei blutigem oder schaumigem Auswurf sollte man umgehend seinen Hausarzt aufsuchen. Über weitere Ursachen bei chronischem Husten kannst du hier nachlesen.
Hustenschleim lösen
Wichtig: Bei Husten mit Auswurf sollte man keine Hustenstiller einnehmen, denn das Sekret muss abgehustet werden. Verbleibt es in den Atemwegen, bildet sich so ein optimaler Nährboden für Bakterien und eine Bronchitis oder Lungenentzündung können die Folgen sein. Hustenlöser und ein Arztbesuch sind dann die empfohlenen Maßnahmen. Mehr zu diesem Thema hier.
Tipp: Bei Husten mit Auswurf sollte man immer Papiertaschentücher parat haben und diese dann direkt entsorgen, denn der abgehustete Schleim kann infektiös sein. Auch die Hände müssen danach gründlich gewaschen werden.
Generell gilt bei Husten: dem Körper Ruhe gönnen, damit er die Ursachen bekämpfen kann. Besonders bei Kindern ist es wichtig, da das Husten den kleinen Organismus stark anstrengt. Worauf besonders bei hustenden Kleinkindern zu achten ist, liest du hier.